Beiträge zur politischen Anthropologie und Ökologie
Eine Eigenbewegung schafft immer etwas Geistiges
oder Materielles – und sei es die Überwindung
einer Distanz.
Außer Wandern gibt es kein Reisen mehr.
„Das Laufen war des Menschen Lust“. Wie konnte es der Werbung der Autoindustrie gelingen, von diesem Urbedürfnis Abstand zu nehmen? Versuchte Antworten: Im Fernsehen fahren die Idole meistens Auto, die Verwandten und Nachbarn auch, hier wirken Spiegelneuronen.
In jeder körperlichen Bewegung ist immer auch Geist wirksam.
Habituelles Fernsehen und Autofahren ist ein Leben ohne Selbst- und Eigenbewegung. Aber sie gelten als die Spitze des Fortschritt (Genauer: Fortfahrens). Das ist demonstrative Faulheit, auf die man noch stolz ist.
Das Hauptmerkmal des Lebens ist die Eigen- und Selbstbewegung. Wenn sie den Motoren überlassen wird, verzichtet man auf sein Leben.
Erst im Gehen ist das Ich vollkommen autonom, d. h. unabhängig. Der Radfahrer ist bereits in gewissen Abhängigkeiten. Aber vollkommen unabhängig von externer Energie.
Gehen ist gleichzeitig ein Mittel und ein
Selbst.
Die Schönheit der Pause als Ausruhens erfährt man nur, wenn man vorher körperlich und/oder geistig etwas geleistet hat.
Die Tätigkeit und die Lage des Leibes beeinflusst dessen Gedanken.
Wir fuhren mit dem Bus von Avignon ins Luberon: Erst als wir den Bus verließen, waren wir im Luberon.
„Bewegungsglück“ – ein schöner Begriff.
Zum Weg: Auf dem Weg verändert man sich, aber auch der Weg selbst durch die Inanspruchnahme und auf natürliche Weise. Wenn man einen Weg begeht, verändert man sich auch auf aus inneren und äußeren Gründen. Und der Weg verändert sich in der Landschaft und Siedlungen und verändert diese ebenfalls. Ab einer bestimmten Größe (wie Autostraßen) wird der Weg für seine Umgebung destruktiv.
Das Modell des Tanzes ist der sexuelle Akt. Die Bewegungsknoten müssten platzen, wenn man tanzt.
Es erfüllt und macht Freude, etwas zeigen zu können, so auch Selbstbewegungen.
Mobilität im eigentlichen Sinne ist Eigen- bzw. Selbstbewegung.
„Und sie (die Menschen) haben gelernt, dass man zu Fuß das begangene Land wirklich „erfahren“ kann: Wer den Bodenkontakt aufgibt, weil er sich von Menschen oder Tieren tragen lässt, mit einem Fahrzeug über die Erde rollt oder gar vom Boden abhebt und die Erde überfliegt, wird mit steigender Geschwindigkeit und mit zunehmender Höhe immer weniger erfahren. „Erfahrung“ heißt im Sinn der ursprünglich gemeinten Fortbewegung zu Fuß: Reiseerlebnis“ (Peter Paul Kaspar).
Bewegungsglück gilt
nur für die Mobilitätsformen zu Fuß und mit dem RadWer sich nicht
selbst bewegt, gibt zumindest im Bereich der Mobilität sein
Selbst auf. Sein Selbst ist jetzt das Auto (gr. autos = selbst)
bzw. sie haben ihr Selbst einem Auto übergeben.
Wer sich nicht selbst bewegt, gibt
zumindest im Bereich der Mobilität sein Selbst auf. Sein Selbst ist
jetzt das Auto (gr. autos = selbst) bzw. haben ihr Selbst einem Auto
übergeben.
„Fahren“ ist immer auf Hilfen wie Rad oder Auto angewiesen. „Laufen“ ist autonom, unabhängig von äußeren Hilfen.
Heimat ist der Aktivitätsraum der
Eigenbewegung.
Zwei ca. zehnjährige Schülerinnen auf dem autofreien Weg nach Hause. Wo die überall stehen bleiben, was die alles entdecken.
Eigenbewegung umfasst viel mehr als Ortsveränderung. Aber das Fundament der Eigenbewegung, auch evolutionär, ist die körperliche.
Wenn nicht das innere Ich, sondern nur die äußeren Formen wirken, entsteht keine „wirkende“ Wirklichkeit.
Eigenbewegung ist das eigentlich menschliche Maß.
Ein Telos ist im Kern selbstverantwortliche Eigenbewegung.
Alles Reisen im Modus der Fremdbewegung ist keines. Fremdbewegung schafft ggf nur die Voraussetzung für Reisen.
Ein Gesundungsprozess ist primär Eigenbewegung
Es gibt keine absolute Beweglichkeit, sondern nur eine relative.
Im Januar noch einmal abends für eine viertel Stunde an die frische Luft ist eine kleine Neugeburt.
Die Idee der Eigenbewegung beruht auf einer Philosophie des Selbstseins.
Den Ort mit Eigenenergie verlassen zu können, ist ein Zeichen für Lebendigkeit.
Viel mehr als mit dem Rad von Meran noch Rom als „normaler“ Mensch (unser Maximum) ist als Eigenbewegung nicht möglich. Das Mehr ist gekaufte Bewegungslosigkeit, die nur im Bewusstein als eigene wahrgenommen wird. Das ist gekaufte Grenzenlosigkeit.
Der Bereich der Eigenbewegung ist die eigentliche Lebenswelt eines Menschen. Im Zustand der Fremdbewegung bewegt sich der Mensch nicht körperlich und geistig nur im Schein. Er ist dann nicht im Leben.
Was ist die Leistung des Ichs beim Transportiertwerden? Hier herrscht die reine Form, kein Inhalt wie bei Bildern. Die inhaltlosen Formen haben kein positives Gefühl. Sie sind immer abstraktes Eigenes. Das ist wie Reisen ohne eigentliches Menschsein.
Jede Tätigkeit hat die lineare Struktur eines Weges.
Im Zustand physiologischer Aktivitäten kommt
einem die Umwelt eher näher.
Eigenbewegung ist w. S. ist geistig, körperlich und seelisch als Einheit
Eigenbewegung ist autonom und Verzicht auf Kausalität, die die Autonomie begrenzt.
Die Umwelt war im Gehzeitalter dem Gehen strukturell angepasst. Alles in der Stadt war zu Fuß erreichbar.
Muss man frööher ut dee Büx, see man „Ik mut mool doorhin, woo de Kaiser to Foot geit. Un uk hüüt is Tante Maier dee eenzige Ort, wo man ümmer noch to Foot gon mut. Dee Rest föört man natürlii mit de Auto.
Und in dieses System ist der Mensch vollständig integriert, obwohl er es nicht bemerkt: im Einkaufszentrum, im Auto, am Flughafen, auf der Autobahn, vor dem Fernseher, …Auch hier gilt Adornos Diktum „Ein richtiges Leben im falschen ist nicht möglich“.
Sport = Eigenbewegung als Selbstzweck
Die Eigenbewegungen des zeitgemäßen Menschen werden immer weniger, die motorengestützte Fremdbewegung immer häufiger.
Eigenbewegung im Alltag ist vom Klimaschutz gesehen absolut rational. Maxime: Eigenbewegung aus eigenen und Umweltgründen so viel wie möglich, in der Jugend mehr als im Alter.
Der Begriff „Weg“ enthält
wortwörtlich genommen mehr das Entfernen als das Kommen.
Per aspera ad astra ist die Basis für Zufriedenheit und Gesundheit. Meidet also nicht die Anstrengung.
Die Moderne verdinglicht (Lukas) lebendige
Bewegungen und verwandelt sie in Scheinbewegungen und Bilder.
Die „Verhausschweinung“ des Menschen (K.
Lorenz) beschränkt drastisch die echte Bewegungsfreiheit und
Wirklichkeitserfahrung der Menschen. Hier besteht zwischen Haus und Auto
kein Unterschied.
Aneignen kann man nur in der
körperlichen und geistigen Eigenbewegung
Alle Lebewesen können sich bewegen, aber das ist
immer Eigenbewegung (außer Fische und Vögel in Strömungen). Nur der
Mensch kennt Fremdbewegung, die er in Form von Motoren so
stark einsetzt, dass die Erde bedroht wird und er sich selbst verliert.
Auf dem städtischen Platz trifft man
sich körperlich und geistig. Er ist die gemeinsam geteilte Mitte.
Moderne Medien und Autonutzung „ent-mitten“ die Städte, die Dörfer und
das Leben.
Eine motorisierte Bewegung ist aus
der Perspektive des biologischen Bewegungsbegriffs keine.
Die Anstrengung, ja der Schmerz, ist
oft ein notwendiges Moment der Heilung.
Auch die Eigenbewegung ist in ein Ganzes
eingebettet.
Das Ich ist weder der Körper noch
der Geist, sondern die Seele. Das Ich ist Eigenbewegung an sich. Die
Seele äußert sich insbesondere im Blick, in den Bewegungen und in der
Haltung des Leibes. Hier haben die Bewegungen Rhythmus, der Motor hat
Takt.
Der zeitgemäße Mensch hat vergessen,
dass er einen Leib hat, der sich autonom bewegen kann.
„Fehltritt“ ist ein interessanter
Begriff der Eigenbewegung, die also nicht immer gut sein muss.
Reise ja, aber mehr innere Reisen zu
inneren Baustätten.
Darwins „Survival of the fittest“ ist in Bezug
auf Eigenbewegung der Gegenbegriff zu Newtons Gravitationstheorie.
Das Zurücklegen eines Weges ist ein
Produkt. Eigenbewegung ist immer ein Produzieren.
Krankheiten sind nicht selten auf
das Aufgeben von Eigenbewegung zurückzuführen.
Autonome Eigenbewegung = Selbstbestimmung.
Menschen ohne Eigenbewegung meckern viel, weil
sie keine Grenzerfahrungen gemacht haben.
Es gibt auch fremdbestimmte Eigenbewegungen
wie in einem Orchester.
Eigenbewegung ist der natürliche Gegner
des Motors.
Der Leib verfügt über Kraft, Motore über Energie.
Eigenbewegung kommt aus der Mitte. Die Seele ist die Mitte.
Sexualität und Tanz haben eine gemeinsame, aufeinander abgestimmte Bewegung.
Nur Tätigkeiten im Modus der Eigenbewegung bereiten Freude und stiften Identitäten.
Ökologisches Handeln verlangt im Kern Eigenbewegung.
Lesen = Eigenbewegung; elektronische Bildmedien wie Fernsehen und Filme = Fremdbewegung (externe Bewegungen).
Homo sapiens schlägt gegenwärtig massiv einen evolutionären Sonderweg ein: vom Zweifüßler zum Vierrädler.
Autonome Eigenbewegung ist Freiheit, Transportiertwerden ist Determination wie im Gefängnis.
Gebt die Gabe der Eigenbewegung nicht ohne Not auf.
Wege sind materiell statisch,
die Bewegung von Lebewesen dynamisch.
Leben ist Eigenbewegung.
Gewinne durch Eigenbewegung: Gesundheit, Erfahrungen, Sporntaneität, Klimarettung, Ich-Stärkung, ……
1975 drehten wir die Brotmühle mit der Hand. Nun kaufen wir das Brot beim Bäcker.
Wir müssen uns viel mehr auf unsere Fähigkeit zur
Eigenbewegung beziehen und in Anspruch nehmen.
Von der Vorstadt zu Fuß in die
Stadt und zurück mit dem Bus machen Sport und Autos überflüssig.
Der Körper will Distanzen in Eigenbewegung zurücklegen, der Geist will selbst denken, die Seele will sich selbst erfahren. Alles beruht auf Eigenbewegung.
Kommunikation ist ebenfalls Eigenbewegung: im Organismus mechanisch, zwischen Lebewesen lebendig.
Die Warenwelt zerstört das Selbstvertrauen „Die Waren können alles besser als du, selbst kleine Distanzen besser, und das heißt bequemer, zurücklegen.“
Fahren war historisch Gehen. Aber nun ist dieses Fahren keine Eigenbewegung mehr, sondern Transportiertwerden. Aber auch hier herrscht Konfusion, denn nicht ich fahre, sondern das Auto fährt, ich halte lediglich das Steuer und einige Pedalen. Selbst das „Ich sehe“ stimmt nur teilweise, denn die Kamera sieht und sucht einen Weg.
Extrem- und Leistungsport sind aus meiner Sicht keine natürlichen Formen der Eigenbewegung. Für mich ist die Eigenbewegung im Alltag die interessante Form.
Physische und psychische Selbstheilkräfte sind elementare Eigenbewegungen.
Leben ist Eigenbewegung.
Autonome Eigenbewegung ist Freiheit, Transportiertwerden ist Determination wie im Gefängnis.
Gebt die Gabe der Eigenbewegung nicht ohne
Not auf.
Das Plädoyer für Eigenbewegung und die Kritik des Autos und bilden eine Einheit.
Nur über eigene Energie entsteht Bildung. Nur wenn die Energie „gut“ geformt ist, ist sie Bildung. Aktivitäten mit Fremdenergie darf man nicht mit eigenem Leben verwechseln.
Nicht unter Menschen im Modus der Eigenbewegung zu kommen, vermindert die Chance der Anerkennung und von sozialen Efahrungen.
Das aufrechte Gehen und das aufrechte Stehen haben das „Aufrechte“ (orthote =aufrecht, wahr) gemeinsam. Hier wirkt in beiden die Energie bzw. Kraft positiv.
Es ist nicht angemessen, in hohem Alter Orte im Modus des Transportiertwerdens aufzusuchen, die nicht mehr ohne Eigenbewegung begangen werden können.
Bereits Singen und Pfeifen sind Eigenbewegungen, nicht Ohrenstöpsel implantieren.
Ein Teil der körperlichen Energie wird in geistige transformiert. Das darf nicht vernachlässigt werden.
Bequemlichkeit ist die ständig
sich verbreitende Negation der Eigenbewegung. Das ist der Grund, dass
Eigenbewegung auch zu einer politischen Kategorie werden muss.
Nachmittagsspaziergang um unser„Lasso“, dabei drei spontane Begegnungen mit anregendem Gespräch, die man nicht im Auto hätte.
Das Ich in „Ich atme“ existiert hier nicht, sondern es existiert nur das Atmen. Das „Ich“ ist eine Täuschung des angeblichen souveränen Ichs. Ich und Atmen sind identisch. Gleiches gilt mit dem Fahren, denn nicht mein Ich fährt.
Ein Ich ist man nur in der Eigenbewegung, in der Fremdbewegung ist man kein Ich, bestenfalls ein stark reduziertes.
Sich bewegen macht einen Weg notwendig.
Nur in der Eigenbewegung entsteht Wirklichkeit. D. h. in der Wirklichkeit ist immer eine subjektive und immer eine objektive Dimension zusammen wirksam.
Beim Autofahrer ist die subjektive Dimension sehr, sehr klein, bei Medien Null, beim Gehen sehr groß.
Die Mobilität der Gegenwart besteht fast ausschließlich aus Fremdbewegung, also nicht aus Vitalität – im Gegenteil.
Eigenbewegung heißt auch, in seinen räumlichen Zielen sich bescheiden müssen, aber dafür gewinnt man größere Intensität.
Nicht nur der Köper, sondern auch die Bewegungen des Geistes und der Seele sind Eigenbewegungen.
„Ik mut doorhin, wo dee Kaiser to foot hinlöpt“. Heute sind mobilitätstechnisch fast alle Kaiser geworden.
In der Eigenbewegung bewegt sich entscheidend die Seele. Nicht der Körper der Frau an sich erzeugt die Begierde, sondern ihre Seele, die in diesem Körper wirkt.
In unserer Kindheit hatten wir fast keine Spielsachen. Wir mussten sie uns selbst herstellen: das provisorische Fußballfeld, den Hafen, ….
Im Sich-Bewegen realisiert sich elementar Freiheit.
EB = Freiheit. Aber der Weg der Freiheit ist u. u. U. auch anstrengend, nicht nur Genuss und Spaß. Also ambivalent. Aber am Schluß wird man mit einem beträchtlichen Mehrwert belohnt.
Es gibt eine bewusst entschiedene Eigenbewegung und eine von der Situation ausgelösten Eigenbewegung. …
Das Gute realisieren, verlangt oft anstrengende Eigenbewegung. Diese Aufgabe nicht anzunehmen, ist Unmoralität und das Ende der Kultur.
Natürlich gibt es Situationen wie in der Erschöpfung, wo Bequemlichkeit legitim ist, aber das ist keine Faulheit, sondern eine natürliche Reaktion.
Motorisierte Flexibilität hat diesen Namen nicht verdient, sondern nur die körperlich-geistige Eigenbewegung.
Der Motor ist der Gegner der Eigenbewegung, das trojanische Pferd, das das Leben ersetzt. Diese Täuschung entsteht durch falsche, schlechte Abstraktion (wie Mobilität, Beweglichkeit usw).
Wenn der Ausdruck „bezahlbare Energie“ als plausibel bewertet wird, gegen den man doch nichts haben könne, wird man in nicht allzu ferner Zukunft auch für AKWs sein müssen. Denn auch die erneuerbare Energie ist nicht problemlos. Sie verbraucht für die Herstellung Energie. Wohin mit dem Schrott, so mit den Flügeln von Windrädern.
Wenn es der Technik gelingt, Fundamente im Wasser selbst zu entwickeln, also nicht auf dem Grund, wird der Bau einer Autobahn über den Atlantik kein Problem sein. Wenn das kein Fortschritt, genauer Fortfahrt ist?
In der Musik, im Schreiben, in der Eigenbewegung herrscht eine andere Macht, eine andere Logik als in der motorisierten Bewegung.
Vermutung: Wenn ich die Beine hochlege, ist mehr Blut im Gehirn und deshalb kann ich besser denken.
Vermutung: Depression entsteht auch aus Mangel von Eigenbewegung und damit zuwenig Blut im Gehirn.
Das Gehen, wenn man es technisch auffasst, ist sowohl ontogenetisch als auch phylogenetisch die „älteste“ Erfindung
Unsere Begriffe von Raum und Zeit sind bestimmt von Erfindungen, die unser Wahrnehmungsweisen verändert haben (s. Martin Burckhardt „Metamorphosen von Raum und Zeit. Eine Geschichte der Wahrnehmung“). Aber das gilt nicht absolut. Es gibt eine Wahrnehmung an sich. Wenn nicht, dann geht es zumindest um substantielle und weniger substantielle Wahrnehmungen. Das Leben verlangt „wirkliche Wirklichkeit“.
These: Alle Entwicklungen sind bereits mit dem Anfang gesetzt, aber in der Regel wegen ihrer Winzigkeit nicht erkennbar.
Vom Junikäfer lernen: Bevor er losfliegt, pumpt er sich mit Sauerstoff auf. Kann man übrigens den Sauerstofffluss in bestimmte Körperteile lenken?
Etwas isoliert sehen, ist nicht erleben. Erleben ist die mit Körper, Geist und Seele durchgeführte Auseinandersetzung und Durchdringung des gesehenen Gegenstandes. Erleben ist die aktive Wechselbeziehung beider Seiten. Sehen ist also eine Abstraktion.
Zum bewussten Zulassen und Verbindung von Eindruck und Ausdruck ist Eigenbewegung vonnöten.
Begriffe ohne Anschauung sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind (Kant vereinfacht). Zum Begreifen ist Eigenbewegung vonnöten.
Zu jeder Eigenbewegung gibt es immer eine bestimmte Umwelt. Die wechselnden Eigenwelten haben als gemeinsames Merkmal „Es ist meine jeweilige Umwelt. Die Synthese von meiner Eigenbewegung mit Körper, Geist und Seele und der jeweiligen Umwelt.“ Im Erleben sind immer alle vier Komponenten in Interaktion beteiligt.
Die Metapher des Weges impliziert Anfang, großer Mittelteil und vorläufiges Ende.
Bahnkritiker lehnen spontane Kommunikation ab, denn das wäre für sie Kontrollverlust.
Man kann die Menschen der Gegenwart in zwei diskrete Gruppen einteilen: Mitglieder der Gruppe E(eigenbewegung) folgen der Maxime: „So viel Eigenbewegung wie möglich und so wenig Fremdbewegung wie nötig.“ Wenn ein Mitglieder dieser Gruppe vor der Entscheidung steht, nach A mit dem Auto zu fahren oder, wenn es möglich ist, dorthin zu Fuß oder mit dem Rad zu gelangen, entscheidet es sich für den Fußweg oder die Radfahrt. Die Mitglieder der Gruppe B(equem) folgen der Maxime: „So viel Fremdbewegung wie möglich und so wenig Eigenbewegung wie nötig.“ Also prinzipiell mit dem Auto fahren und nur noch in Geschäften oder im Haus gehen. Zu welcher Gruppe gehörst Du?
Dass das Stehen auch ein Modus der
Eigenbewegung ist, beschreibt Hans Jürgen von der Wense in dem klugen
Essay „Über das Stehen“. Ich denke, dass das auch für intensives Sitze
und Liegen gilt.
Der Begriff „Eigenbewegung“ enthält
auch, für sich selbst und andere auf materieller Ebene
sorgen.
Lesen ist Eigenbewegung, weil aktiv. Man
denke an die Wörter „Weinlese“ oder Kartoffellese. Aktives Lesen
und das passive Betrachten von elektronisch bewegten Filmen machen
den Unterschied aus.
Nur in der Eigenbewegung entstehen menschliche Beziehungen. Alle Beziehungen beginnen fast bei Null
und werden stärker mit der Zeit.
Menschliches
Wachstum beruht letztlich auf Eigenbewegung, nicht auf Kaufen.
In der Fremdbewegung, also
motorisierte Bewegung, macht man tendenziell keine Erfahrungen von der
Umwelt und auch nicht von sich selbst.
Fährt man mit öffentlichen
Verkehrsmitteln, ist der Anteil von Eigenbewegung in der
Distanzüberwindung relativ klein, aber der Gang zur Abfahrt und von der
Ankunft ist doch relativ groß, zumindest viel größer und interessanter
als mit dem Auto von Haus zu Haus fahren.
Sich bewegen macht einen Weg notwendig, der bereits vorhanden ist oder erst geschaffen werden muss.
Im Sich-Bewegen realisiert sich elementar Freiheit. Eigenbewegung ist Freiheit. Aber der Weg der Freiheit ist u U. auch anstrengend, nicht nur Genuß und Spaß. Also ambivalent. Aber am Schluß wird man mit Mehrwert belohnt.
Es gibt eine bewussste, selbst entschiedene Eigenbewegung und eine mehr funktionale, situativ gebundene Eigenbewegung.
Das Gute zu realisieren, verlangt oft anstrengende Eigenbewegung. Diese Aufgabe nicht anzunehmen, ist Unmoralität.
Natürlich gibt es Situationen wie in der Erschöpfung, wo Bequemlichkeit legitim ist, aber das ist keine Bequemlichkeit oder Faulheit, sondern Erschöpfung.
Zweimal Flexibilität: a) motorisiert, b) körperlich-geistige Eigenbewegung.
Der Motor ist der gemeinsame Gegner aller Eigenbewegungen, weil Leben ersetzt. Das nicht zu bemerken, entsteht durch schlechte Abstraktion (wie Mobilität, Beweglichkeit usw.). In der Biologie ist Bewegung immer Eigenbewegung. Diesen Unterschied nicht zu machen und zu sehen, ist der Verhexung durch Sprache zu verdanken. Es ist so, wie wenn man Ruder als Fortbewegungsmittel bezeichtnet. Das ist zwar nicht falsch, aber Verlust.
Wenn es der Technik gelingt, Fundamente im Wasser zu entwickeln, also nicht auf dem Grund, wird der Bau einer Autobahn über den Atlantik kein Problem sein. Wenn das kein Fortschritt, genauer Fortfahrt ist?
In der Musik und im Schreiben herrscht eine andere Macht, eine andere Logik als im bewussten Wissen. So wohl auch in der Eigenbewegung.
Früher war im Wachzustand Kinästhetik, d. h. sinnliche Wahrnehmung im Zustand der Eigenbewegung, der Normalzustand. Mit dem Lesen und den Medien entstand die rein visuelle und akustische Ästhetik (besser: Aisthesis), d. h. Wahrnehmung ohne körperliche Eigenbewegung. Transportiertwerden ist Kinästhetik ohne Kinesis.
Nur der kinästhetische Ansatz, also Wahrnehmung in der Eigenbewegung, vermittelt Wirklichkeit, nicht im Auto oder vor dem Fernsehapparat. In der natürlichen Wahrnehmung von Wirklichkeit muss erst ein inneres Bild (die Vorstellung) erst vom Wahrnehmenden hergestellt werden. Bei der Wahrnehmung von Bildern ist diese Arbeit nicht nötig. Beim Lesen von Wörtern muß die Vorstellung gewissermaßen ohne verbindliche Referenz erst geschaffen werden. Der Wirklichkeitsbegriff ist einerseits unverzichtbar, aber andererseits einer der am schwersten zu bestimmenden Begriffe. Wohl nur Annäherung,vielleicht nur komperative Aussagen, in denen aber Wirklichkeit implizit wirkt, ist möglich.
Leben ist Eigenbewegung. Eigenbewegung ist praktische Freiheit. In der Eigenbewegung ist die Einheit von Körper und Geist realsiert. Fremdbewegung ist existentielle Freiheitsberaubung. Eigenbewegung verlangt real Autonomie und Freiheit, weil hier eigene Entscheidungen realisiert werden, nicht fremde Programme.
Sich strecken und recken dient auch dazu, den Körper in den aktiven Zustand zu versetzen.
These: Eigenbewegung ist nur aus der eigenen Mitte möglich.
Beim Ankommen an einem Ort sollte dieser auch ästhetische, natürliche und soziale Dimensionen enthalten.
Die Schönheit der das Ich stärkende Eigenbewegung
Nur in der wahrnehmenden Eigenbewegung entsteht Wirklichkeit (Kinästhetik).
Auf Zeit kann man den Körper still stellen, um die geistige Arbeit zu optimieren – aber nicht zu lange.
Fernsehapparat steht für mich für alle elektronische Unterhaltungsmedien.
Körperliche Bewegung kommt wesentlich ohne geistige Anstrengung aus. Aber geistige Bewegung ist zumindest langfristig von körperlicher Bewegung abhängig.
Eigenbewegung ist Lebenskraft, Transportiertwerden (Fremdbewegung) verlangt isolierte physikalische Energie. Lebenskraft und physikalische Energie sind qualitativ sehr verschieden, sollten nicht gleichgesetzt werden.
Die kleinste Berührung gibt mir Halt und Sicherheit. Kleinste Berührungen haben nicht eine physischen Funktion, sondern nur eine psychische. Sie „helfen“ der Mitte.
Die Natur des Menschen ist wohl die noch geduldete Restnatur auf Erden, die aber zunehmend motorisiert wird.
Ich bin wohl ziemlich lebendig, weil ich möglichst keine Motore benutze.
Der Wille ist ein essentielles Merkmal des Lebens. Der Wille verfolgt immer Ziele, die Anstrengung verlangen, da einem die gebratenen Tauben nicht von allein ins Maul fliegen. D. h. der Wille verlangt Eigenbewegung.
Statt von Subjekt-Objekt-Einheit sollte man besser von der Mensch-Welt-Einheit sprechen.
Ich liege auf dem Sofa und gucke zufällig auf mein ruhendes Knie und frage es: „Du Knie, hast Du was mit mir zu tun? Mein Knie in Bewegungslosigkeit hat gefühlt nichts mit mir zu tun, erst in der Bewegung.
Kinder haben kein Seinsbewusstsein und auch kein Leibbewusstsein. Es klappt einfach. Alte Menschen haben ein negatives Leibbewusstsein.
In der modernen Perspektive sind „Eigenbewegler“ die Schwachen.
Ich muss die Faszination des Autos und Unterhaltungsmedien genauer analysieren.
Ein großer Teil der Weltbevölkerung ist massiv in ihrer Gesundheit vom Bewegungsmangel bedroht. Die Forderung nach mehr Sport ist sinnvoll, aber letztlich nicht effektiv. Effektiv und erfolgreich ist die Eigenbewegung im Alltag. Damit wird die Moderne in Frage gestellt. Ein neuer Mobilitätsbegriff muss sich durchsetzen: nicht mehr Konzentration der Geschäfte, Einrichtungen, sondern Dezentralisation, d. h. mehr fuß- und radorientierte Strukturen. Dazu entsprechendes Bewusstsein im Sinne von „Ich bewege mich selbst gerne.“
Mein linkes Gleichgewichtsorgan hat sich aufgelöst. Gleichmäßiges Gehen und Um-sich-Schauen gehen bei mir nicht zusammen, aber das Um-sich-Schauen ist wichtiger, auch wenn ich stolpere.
„Vielleicht sind unsere Beine die letzte Rettung vor der vollständigen Übernahme durch die Künstliche Intelligenz. Eine ganze Reihe von Forscherinnen und Forschern, darunter die US-Autorin und Wissenschaftlerin Siri Hustvedt, glauben an das Konzept des “Embodiment”. Demnach setzt menschliches Bewusstsein einen Körper voraus – Hände, Arme und Beine also. Mit letzteren gehen wir durch die Welt. Eine alltägliche Erfahrung, die gar nicht so alltäglich ist. Gehen ist ein großartiger Weg, den eigenen Geist zu aktivieren und auf neue Gedanken zu kommen. “Nur die ergangenen Gedanken haben Wert”, so sah das Friedrich Nietzsche. In “Unterwegs - eine kleine Philosophie des Gehens” beschreibt Frédéric Gros die täglichen Spaziergänge Immanuel Kants durch Königsberg, ohne die der Philosoph nicht auf all das gekommen wäre, was er uns überliefert hat. Er schreibt auch darüber, wie Gandhi das Gehen als Ausdruck politischen Widerstands verwendet hat. Für den norwegischen Autor Tomas Espedal ist Gehen die “Kunst, ein wildes und poetisches Leben zu führen”. (die Quelle ist mir nicht bekannt).
Nur in der wahrnehmenden Eigenbewegung entsteht Wirklichkeit. Das thematisiert die Kinästhetik, besser Kinaisthesis genannt.
Früher war im aktiven Wachzustand Kinästhetik der Normalzustand. Mit dem Lesen und den Medien entstand die rein visuelle und akustische Aisthesis, d. h. sinnliche Wahrnehmung ohne körperliche Eigenbewegung. Transportiertwerden ist Kinästhetik ohne Kinesis.
Der Begriff Embodiment ist mir zu statisch und einseitig, denn der Leib ist existenziell ein sich bewegender. Deshalb finde ich den von mir definierten Begriff Eigenbewegung passender.
Bei den Spielen unterscheide ich körperlich und emotional-kognitv betonte. Nur die ersten sind wirklich wertvoll.
Beim Filme ansehen und Autofahren gibt es für die Nutzer keine Eigenbewegung. Aber erst die Eigenbewegung i. w. S. macht den Menschen zum Menschen. Keine Eigenbewegung heißt keine wirklichen (wortwörtlich!) Erfahrungen und Erlebnisse, weil ohne Subjekt.
Zur Eigenbewegung gehört tiefes Atmen, d. h. die Seele wird aktiv bzw. ist lebendig. Der Grad der Aktivität ist ebenfalls ein Grad der Lebendigkeit.
In der Eigenbewegung ist man dem Sein oft näher.
Eigenbewegung (des Subjekts, besser des Menschen) führt in die Welt und damit entsteht erst eine Subjekt-Objekt-Einheit.
Das große Zukunftspotential der Eigenbewegung wird noch nicht gesehen.
Biologisch gesehen ist die Mobilität des Menschen Eigenbewegung
Wenn man aus Mobilität die Eigenbewegung ausklammert, dann ist es motorisierte Mobilität, keine biologische.
Schönheit, Identität, Flexibilität entsteht in der Eigenbewegung.
Auch die Eigenbewegung bedarf gewisser Strukturen wie festen Untergrund,
Eigenbewegung ist Freiheit, nämlich das zu tun, was man sich zutraut, und weil man sich sich selbst bestimmt. In Fremdbewegung stecken viele Zwänge
Eigenbewegung beruht auf Selbstorganisation, also auf Freiheit. In der Eigenbewegung ist man sich ganz bei sich selbst.
Der Alpenverein kritisiert implizit
das Auto durch reine Praxis.
„Die Magie des Gehens“ (Wanderdörfer). Das stimmt.
Beim Liegen oder auf dem Stuhl bzw. Sessel Sitzen liegt das Schwergewicht des Körpers auf dem Hintern, der im modernen Leben die Hauptlast tragen muss. Also nicht auf den Beinen.
Fußgängerzonen verlangen Menschen, die gerne
gehen und problemlos auf ihr Auto verzichten können.
In der Eigenbewegung ist man Leib (to be a
body), im Auto hat man einen Körper (to have a body).
Das verhält sich wie Sein zum Haben bei Erich Fromm).
Differenz: a) Ich fahre von A nach B mit dem Auto oder b) ich gehe diese Distanz. Wenn ich fahre, bin ich nicht „ganzheitlicher“ Mensch, sondern nur reiner Wahrnehmender, der döst oder beobachtet. Das ist der große Unterschied zum vita activa = seine Lebendigkeit fühlen = to be a body statt to have a body. Diesen Unterschied muss man nachspüren, beschreiben und bewerten. Beispiele: Tanz, Sexualität, Wandern, Sport, Schlendern, ..
Meine Erkenntnis: Wenn der Mensch nicht
ganzheitlich mit Körper, Geist und Seele an der Situation beteiligt ist,
kommen keine Erlebnisse zustande. Er ist nur noch reiner
Wahrnehmender, der döst oder beobachtet.
These: Wenn Strukturen für Fußgänger und Radfahrer
und keine Autostrukturen vorhanden sind, werden sie
zumeist angenommen.
Ein Lob den Stehpadlern: friedlich, langsam,
ökologisch, eigenbewegt.
Mobilität ist die Überwindung von größeren
Instanzen.
In Eigenbewegungen von Lächeln bis Wandern drückt sich die Seele aus.
Eigenbewegung = lebendige Selbstorganisation
(und primär eine selbstbezügliche Operation).
Beim Liegen oder auf dem Stuhl bzw.
Sessel Sitzen liegt das Schwergewicht des Körpers auf dem
Hintern, der im modernen Leben die Hauptlast tragen muss.
Auch der Körper mit seinen Eigenbewegungen ist ein
Seelenwesen.
Wandern ist Annäherung an die erste Natur.
Nur in der Zusammenarbeit eines aktiven Menschen mit Körper, Geist und Seele mit seiner Umgebung entsteht Leben, ohne diese subjektiven Faktoren entsteht Leben im Schein, entweder medial oder im Bewusstsein.
„Die innerpsychischen Prozesse müssen gerade vor dem Hintergrund einer zunehmenden Entfremdung besondere Beachtung bekommen“ (Claus Di). Hier besteht der alles entscheidende Unterschied in: What it is to be a body und What it is to have a body, also Zwischen Eigenbewegung und Transportiertwerden. Nur in der Eigenbewegung ist man Leib. In der Eigenbewegung spürt man sich selbst. Das Ich, das Leben, …? Negativ spüren wären: Ritzen, Fernreisen, Krimis, …Positiv spüren wäre Wandern, Sport, Radfahren, Sexualität, Tanz, ….
Zeitgemäßes Leben: von sich selbst Abschied nehmen, primär von Muskeltätigkeit. Im Zustand der Bequemlichkeit fühlen wir uns nicht selbst. Der Kern des Sich-Selbst-Fühlens ist das Fühlen der eigenen Muskeltätigkeit. Beim Toben von Kindern ist das deutlich erkennbar.
Im Zustand der Bequemlichkeit fühlt man sich nicht. Dann muss bequemer Ersatz her.
Sich spüren wollen ist die Umkehrung von Plotins leibnegierender Philosophie.
Wenn in der Biologie von Bewegung gesprochen wird, ist immer Eigenbewegung gemeint, also das Gegenteil von physischer und technischer Bewegung.
Zwischen Autonomie/Freiheit und Leben
besteht Analogie in der Form der Selbstorganisation (Autpoiesis).
Eigenbewegung ist Selbstorganisation und in der Eigenbewegung ist man
lebendige Natur.
Freiheit ist nur in Lebewesen vorhanden. Das Leben ist zumindest im Bewusstsein nicht determiniert, es ist frei, dynamisch und offen.
Im Zentrum einer autofreien Siedlung gibt es eine Kindheit, wo Kinder zeitweise ohne Eltern und pädagogisch tätigen Erwachsenen sich selbst organisierend intensiv leben.
Eine Eigenbewegung muss auch einen eigenen Steuerungskompass haben.
Verzicht auf Eigenbewegung ist Verzicht auf Menschsein.
Zu meinen, dass der Mensch grundsätzlich faul sei,
ist falsch. Es gibt genug Gegenbeweise, insbesondere Kinder. Man kann
nicht alles machen, aber das ist eine natürliche
Grenze, keine Faulheit.
Hegels Herr-Knecht-Verhältnis auf Mobilität angewendet: Der Autofahrer ist der Herr, der Eigenbewegte ist Knecht. In der Eigenbewegung wird der „Knecht“ körperlich und geistig stärker, aber er muss sich hüten, die Lebensform der motorisierten Herrschers zu übernehmen.
In der Eigenbewegung erfährt man
Physiologisch-Psychologisches über sich selbst, spürt sich selbst und
entwickelt fundierte Ich-Stärke. In der Spiegelung in anderen entsteht
ebenfalls Selbstsicherheit. Selbstreflexion leistet das selten. Hier
ist also der Ansatz von Hegel fruchtbarer als der von Fichte.
Der kostenlose und bequeme Handygebrauch verringert zusätzlich die Eigenbewegung.
Die „Philosophie“ der Pfadfinder ist fundamental der Eigenbewegung und der Selbstverantwortung verpflichtet.
Auf der Alster gibt es nur Eigenbewegung, also keinen motorisierten Antrieb: Ruderboote, Stehpaddeln, Kanus, Tretboote. All das entwickelt einen Zauber über Landschaft und Menschen.
Motorisierte Mobilität macht das Dazwischen vollkommen uninteressant.
In der autofreien Siedlung dominiert Leben.
Vielleicht ist die natürlichest Fortbewegung für uns Menschen, auch auf allen Vieren zu laufen.
11. In der freien Eigenbewegung ist die Umwelt offen, nicht wie beim Sport definiert. Deswegen kann man sie auch als szenisch beschreiben (Hogrebe), d. h. die Bewegung geht von einer Sinnmitte aus, wirkt von ihr aus und verliert kontinuierlich! an Stärke. Deswegen kommen uns die Dinge der Umwelt in der Eigenbewegung in unterschiedlichen Stärken entgegen. Die Dinge sind also in dieser Situation nicht nur passive Objekte.
Gehen und Radfahren: Beide basieren auf metabolischer Energie, aber das Rad selbst ist ein externes Mittel.
Vielleicht auch ein Unterschied im Bewegungsablauf, ob ich mit einem Stück Seife die Hände oder mit Seife aus dem Spender wasche.
Es gibt in der Eigenbewegung auch einen Übergang von der Anstrengung zum Genuss, aber auch zum Schmerz.
Wir werden immer fremdbewegt, sei es durch die Erdumdrehung, sei es im Zug auf dem Sitzplatz. Aber wir bewegen uns nicht immer selbst.
Drei Möglichkeiten, Fußball zu erfahren: a) Fußball selbst spielen, b) Fußball im Stadion anschauen, c) Fußball im Fernsehen im Sessel sehen
In Potsdam habe ich das erste Mal substantielle Verbesserungen für den Radverkehr wahrgenommen. Hier werden zwei wesentliche Aufgabe angespackt: a) die Zurückdrängung des motorisierten Individualverkehrs durch Schaffung fahrrad- und fußgängerfreundlicher Strukturen (Friedrich-Ebert-Straße), b) und damit zusammenhängend: die Freilegung und Rekonstruktion historischer Gebäude, Ensembels, Plätzen. Man setzt offensichtlich auf Eigenbewegung.
Eigenbewegung ist vielleicht die optimale Geschwindigkeit, um gut wahrzunehmen.
Das Potential des Begriffs Eigenbewegung ist bei
weitem nicht ausgeschöpft. Eigenbewegung macht den Menschen zum
Menschen.
Körperliche und geistige Eigenbewegung ist das höchste Gut des Menschen, das er hat.
Begegnungen in Kurzzeit nehmen Scheincharakter an.
Eigenbewegung ist der angemessene menschliche Ausdruck und Maß. In der Eigenbewegung ist er bescheiden, schont die Umwelt und Natur, ist dann selbst Natur. Wenn er sich für Eigenbewegung entscheidet, ist er in der motorisierten Zivilisation tendenziell ein Subjekt.
Der Geist ist wesentlich Resultat seiner Tätigkeiten (Hegel). Unterhaltungsmedien und Autofahren ist ein Minimum an Tätigkeit. Tätigkeit ist hier eine selbstbezügliche Operation
Eigenbewegung ist aktives Leben. Selbstmachen und
Selbsttun sind immer Eigenbewegungen. Leben wird auch als Freiheit
definiert.
Eigenbewegung ist Ausdruck, an der die gesamte Persönlichkeit beteiligt ist.
Bewegung (und das ist Eigenbewegung) ist das Hauptmerkmal des Lebens, die anderen vier Merkmale des Lebens, wie sie die Biologie definiert, haben Selbstzweck, aber auch den Zweck, Eigenbewegung zu ermöglichen.
Eigenbewegung ist die denkbar eigenste Leistung. Techniknutzung ist substantiell gesehen keine eigene Leistung.
Ideal: von zu Hause losgehen oder mit dem Rad losfahren = Optimum an Autonomie.
Der Unterschied zwischen externer und metabolischer Energie ist in der Theorie der Eigenbewegung der entscheidende. Beide Energieformen dürfen nicht verwechselt oder gleich gesetzt werden
Ich bin über zehn Jahre jeden Schultag von Oldsum nach Wyk auf Föhr mit dem Rad gefahren und natürlich auch zurück. Das waren insgesamt mehr als 20 Kilometer. Das war und ist gegen den Zeitgeist (wortwörtlich im Sinne von Zeit sparen).
Im Gehen gibt es keine Mittel, beim Radfahren ist das Rad ein Mittel, beim Autofahren natürlich das Auto. Nur im Gehen gibt es wirkliche Unabhängigkeit.
In der Eigenbewegung besteht eine Einheit von Mensch und Umwelt, zumindest auf der Ebene der Wirkwelt.
Strukturen sind für Geher und Radfahrer vielleicht entscheidend für den Wechsel, vielleicht noch entscheidender als Bewusstseins- und Wertewandel.
Eigenbewegung beruht allein auf körpereigene (metabolische) Energie.
Sport in der Natur nutzt der eigene Körper als Übungsgerät. Bedient wird offenbar auch eine Sehnsucht nach dem Authentischen in digitalen Zeiten. Man stemmt keine Gewichte. Ganze Bereiche, die Psyche eingeschlossen, sollen gestärkt werden, nicht bloß einzelne Muskeln. Ziel ist ein gut trainierter Rumpf – man kann auch sagen ein starker Rücken – als Basis für Fitness und Wohlbefinden“ (Jörg Hahn in „Schleswig-Holstein am Wochenende“, Juni 18).
Gehen und Radfahren (Eigenbewegung) ist Ausdruck der Wiedergewinnung der verdrängten Subjektivität.
Wandern hat einen minimalen negativen Einfluß auf die Umgebung.
Die Füße haben die denkbar größte Flexibilität gegenüber dem Untergrund.
Der Einzige und sein Eigentum ist das
Hauptwerk von
Max Stirner. Das gilt auch für die Eigenbewegung.
Viele sind Opfer durch Mangel an Eigenbewegung.
Der Wert des Augenblicks besteht nicht
in seiner Zeitdauer, sondern in das sich gegenseitige
In-die-Augen-sehen.
Das Fundament aller geistigen Tätigkeiten
ist die Eigenbewegung. Eigenbewegungen sind immer auch
geistig.
Ein Lob dem Fußweg.
Wer prinziell körperliche und geistige Anstrengung aus dem Weg geht, negiert seine Fähigkeiten.
Wer rastet, rostet nicht nur, sondern wird
auch dick.
Schreiben ist auch
Eigenbewegung mit Geist, Seele und Körper.
Der große Verlust, nicht in lebendige menschliche
Antlitze zu sehen, also nur selten noch Augenblicke (wortwörtlich) zu
erleben.
Natur besteht aus Mitlebewesen und das ist das
eigentliche Leben. Die Natur tut gut. Artefakte können die allgemeine
Lebenskraft in Form von Natur nicht ersetzen.
Was löst die Selbstbewegung von Lebewesen aus?
Alle gewollten oder auch ungewollten Akte der Selbstbewegung. Deswegen
müssen handlungstheoretische und physiologische Fragen gleichzeitig
beschrieben werden.
Drei verschiedene Bewegungsarten: a)
primäre Bewegung der Erde, b) sekundäre Bewegung wie im Auto fahren,
c) tertiäre Bewegung wie im fahrenden Zug zur Toilette gehen.Motorisierte
Mobilität vs. Eigenbewegung. Das ist ein Dualismus.
Bewegungen können sein a) Ortsveränderungen und
b) Substanzveränderungen Aber Substanzveränderungen finden immer statt. In
der Ortsveränderung hängen beide zusammen.
Ein starkes Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein
bekommt man nicht durch Denken und Reden, das hilft vielleicht, aber zur
Hauptsache durch Tun.
Alles ist Bewegung, auch das Denken.
Eine Bewegung kann auch Rückkehr sein,
vielleicht ist das immer der Fall.
Kaum eine Aktivität bietet so viel Abwechselungsreichtum und gleichzeitig so viele Möglichkeiten zur
individuellen Entfaltung wie das Wandern.
Eigenbewegung = Selbsttun = im Sein autonom
eingetaucht sein.
In Elmshorn und Föhr bin ich verwurzelt, weil
ich beide Orte in Eigenbewegung erschlossen habe
Ist der Grund der Eigenbewegung rhythmisierte Musik?
Das ist sicherlich ein interessanter Gedanke.
Bewegung verläuft aus subjektiver Perspektive
fast immer linear.
Meine Beweglichkeit hängt auch davon ab, ob ich das
Terrain kenne.
Füße, Räder, Motoren sind keine Mittel, sondern Existenziale: Wenn ich
Der Unterschied zwischen Eigenbewegung und Fremdbewegung ist eine Sache der Perspektive. Deine Eigenbewegung, wenn du mich trägst, ist aus meiner Sicht Fremdbgewegung.
Das Gehen ist meine Lust. Fernsehen und Autofahrer ist die Lust des zeitgemäßgen Bürgers.
Es ist total unvernünftig, auf Eigenbewegung zu verzichten. Das sieht man am besten an nicht auf das Auto konditionierten Kindern.
Eigenbewegung ist eine angeborene Fähigkeit.
Wer ständig körperliche und geistige Anstrengungen vermeidet, wird übergewichtig und lässt sein geistiges Potential brach liegen
Liegestützen (als Beispiel für Anstrengung) sind vordergründig nur körperlich, aber sie festigen den ganzen Menschen (Körper, Geist und Seele). Ähnlich verhält es sich mit Wandern und Sport.
gehe, bin ich wesensmäßig Gehen, wenn ich im Auto
sitze, wesensmäßig Autofahren.
Sport ist kapital-kompatibel, ja kapitalfördernd (in
jeder Sportsendung ist Werbung).
Differenzierungen: Sport aktiv machen oder
passiv zuschauen. Als Zuschauer direkt am Ort des Geschehens oder in Medien
sein.
Das Leben hat nur ein Ziel: Selbsterhaltung und
dazu bedarf es der Eigenbewegung.
Beim Spazierengehen ist die Wirkwelt immer
stark, die sinnliche Merkwelt und die begriffliche Merkwelt kann es in
Perioden sein.
Die Umwelt als Wirkwelt kann empirisch
analysiert und bestimmt werden. Die Wirkwelt ist beim Gehen durch den Wald
anders als im Auto durch einen Wald fahren.
Auf der Autobahn oder an der Kasse von Einkaufsmärkten
kann und darf man nicht stehen bleiben. Aber Stehen bleiben, auch
Aussteigen, kann ein großer Gewinn sein.
Ein Organismus ohne körperliche und geistige
Eigenbewegung ist tot. Deshalb ist motorisierte Mobiliät nekrophil.
Wir sollten mehr dem Gefühl trauen. Der Wert des
Radfahrens und Gehens liegt im Gefühl, dass das Ich stärkt. Die Magie des
Gehens kann man nicht bedenken. Wirkliches Leben ist Eigenbewegung und damit
ein substantiell erfülltes Leben. Die wirkliche Wirklichkeit wirkt in
und auf mein Leben.
Das Wort „Erfahrung“ ist ein falscher Begriff.
Besser wäre von „Ergehungen“ zu sprechen.
Eigenbewegung ist ganzheitlich. Was ganz ist,
ist heil.
Alles ist in Bewegung. Willkürlich wird etwas
als unbeweglich zum Archimedischen Punkt erklärt, was er natürlich nicht
ist. Ob meine Auto oder die Umwelt oder beide sich bewegen, ist objektiv
nicht entscheidbar, sondern eine kollektive oder individuelle Setzung. Alle
Perspektiven sind hier „richtig“, berechtigt und sagbar.
Im Flow sein (Mihály Csíkszentmihályi) hat viel
mit Lacans Sein zu tun und das ist eine tiefe und intensive Eigenbewegung.
Je mehr Eigenbewegung, desto besser.
Wenn die Funktionsbedingungen für eine Sportart erfüllt
sind, spielt die Umwelt für die Nutzer absolut
keine Rolle mehr.
Mit dem SUV ins Fitnesszentrum
ist absolut kein Widerspruch, sondern gilt als cool.
Von den fünf essentiellen Merkmalen des Lebens
thematisiere ich die ortsverändernden Bewegungen.
Eigenbewegungen können auch von der instrumentellen
Vernunft bestimmt werden.
Eigenbewegung setzt das Vorhandensein von
metabolischer Eigenenergie voraus. Bei der Nutzung elektronischer Medien
werden die meisten der notwendigen Bewegung zur Wahrnehmung von diesen
Geräten übernommen. Beim Lesen und erst beim Schreiben bedarf es dagegen
großer Eigenkraft (metabolische Energie). Das erklärt auch, die schnelle
Ermüdung beim Lesen und Schreiben.
Schmerz, Hunger, Sexualität, Bewegungsdrang sind
direkte Ausdrücke des Leibes.
Lebewesen haben Kraft, Motore Energie. Kraft in
Energie ausdrücken, heißt, den Menschen als eine Maschine verstehen
Aber der zeitgemäße Bürger verhält sich wie Seepocken, die passiv von den Wellen hin- und herbewegt werden.
Mobilität = Motorenbewegung, Eigenbewegung ist
körperlich-geistige Bewegung.
Es ist falsch und verhängnisvoll, Eigenbewegung mit
Sport gleichzusetzen.
Meine Gedanken zur Eigenbewegung haben Tiefe und
Ernsthaftigkeit –können aber trotzdem falsch sein.
In der Eigenbewegung wirkt immer eine Wirkwelt,
egal, wie man sie interpretiert.
Die dem Menschen zugehörende Bewegung ist die
Eigenbewegung. Motorenbewegung ist keine menschliche und deswegen nur dann
zu nutzen, wenn unvermeidlich.
Eigenbewegung ist Leben. Es ist wohl leichter zu
bestimmen, was Leben nicht ist als was es ist. Vielleicht hat das Leben es
auch deswegen so schwer, sich zu behaupten.
Motorisierte Bewegungen werden oft wie Eigenbewegungen
interpretiert, aber motorisierte Bewegungen sind bestenfalls
Pseudo-Eigenbewegungen. Motorisierte Bewegungen sind hoch abstrakt, sie
thematisieren nur das Ziel.
Plädoyer für Eigenbewegung: „Ich rüttel mich
und schüttel mich, ich werf die Beine in die Luft – ich kann nicht müde
sein.
„Ich bedarf äußerlich der Enge, um innerlich ins
Weite zu gehen“ (Theodor Storm).
Im Stoffwechsel, Wahrnehmung, Sexualität usw.
sind Bewegungen enthalten. Um den Unterschied zu erkennen, bedarf es
zweierlei Bewegungen: a) der des erkennenden Menschen und b) der der
Objekte.
Sport ist ein Sonderfall der Eigenbewegung,
nicht: Eigenbewegung ist ein Sonderfall des Sports.
Zumindest der Leistungssport, nicht Mannschaftssport
akzentuiert einseitig den subjektiven Pol.
Zu Eigenbewegungen gehören auch kleine Bewegungen wie
in einem lebendigen Gespräch, beim Abräumen. Auf Tasten drücken ist zwar
auch Eigenbewegung, aber eine Schwundform. Beim Fernsehen braucht man nicht
einmal die Seiten umblättern.
Erst in der Tätigkeit entsteht die lebendige Einheit
von Subjekt und Objekt. Ein Werk kommt nach seiner Herstellung ohne
Menschen aus, ein habitualisierter Bewegungsablauf hat nur einen „passiven“
Träger.
Nicht Preise, nicht Umweltargumente können
unökologisches Denken, Fühlen und Handeln ändern, sondern allein (?) das
Gefühl und Wissen von der Schönheit der Eigenbewegung und deren
positiven Folgen für Körper, Geist und Seele.
Mit Steigerung der Geschwindigkeit findet eine Verringerung der Aneignung statt. Aber zwischen Stillstand und im Auto
fahren gibt es ein Optimum, nämlich zu Fuß gehen.
Der Wesensunterschied
zwischen Eigenbewegung und Fremdbewegung besteht darin, dass die
Eigenbewegung vollkommen allein und autonom von einem Lebewesen, so von
einem Menschen, vollzogen wird, während die Fremdbewegung im Vollzug
grundsätzlich unabhängig von ihrem Nutzer ist.
Intensives Leben ist immer Eigenbewegung.
Stillgestelltes Leben ist eine Schwundform.
Das szenische Verständnis von Begriffen ist
früher als ihr extensionales und intensionales, da es unmittelbar mit der
bezeichneten Sache und uns, den Bezeichnern, verknüpft ist. (Hogrebe,
Duplex, S. 39). Diese Einsicht ist auch fruchtbar für den Begriff
Eigenbewegung, denn sie ist die Urform der Bewegung, und sie ist auch
szenisch, weil sie keine klare und eindeutige Grenze hat und sich deswegen
nicht sinnvoll messen lässt.
Korrekte Aussage: „Ich fahre mit der Rolltreppe
nach oben“ und nicht „Ich gehe auf der Rollteppe nach oben“ (es sei denn,
sie ist kaputt).
Wir müssen die Eigenbewegung stark machen, damit wir
immun werden gegenüber den Imperativen der Autoindustrie.
Sport gehört grundsätzlich zur Eigenbewegung, aber
natürlich nicht Motor-Sport und Ähnliches. Sport vernachlässigt allerdings
den Objektpol.
In der Motorenwelt wird Eigenbewegung überflüssig. Die
Freiheitsgrade werden strikt von den Motoren bestimmt und
eingeschränkt.
Eigenbewegung verbraucht keine zusätzliche Energie.
Bewegen sind entweder autonom (Eigenbewegung)
oder gekauft (Fremdbewegung).
Die Energie des Körpers wird zur Kraft des Leibes.
Wer Wildnis erleben will, muss zu ihr in
Eigenbewegung kommen. Geht das nicht, muss man verzichten.
Der Leib ist das Eigene schlechthin.
In einer wirklichen Erkenntnis sind alle drei
Ichfähigkeiten des Leibes, der Seele und des Geistes beteiligt.
In der Pferdekutsche ist auch Eigenbewegung
wirksam, aber nicht die von Menschen, sondern die von Pferden.
Seit langem scheint zum ersten Mal wieder die Sonne.
Auf den Straßen sieht man noch mehr Autos, auf den Spazierwegen
Menschen mit ihren Hunden. Warum eigentlich nicht ohne Hunde?
Fremdbewegung und oberflächliches Denken
gehören oft zusammen.
Auf dem Balkon in unserer Ferienwohnung in Sils
hört man nur Stimmen und das Knistern der Schuhe im Schnee. Autos haben hier
keinen Zugang..
In der Beobachtung ist der beobachtete
Gegenstand als Erscheinung körperlos, und der Leib des Beobachters spielt
keine Rolle. Deswegen macht es keinen Unterschied, ob ich Eigenbewegung
praktiziere oder in der Fremdbewegung transportiert werde. Wenn die
Eigenbewegung als eine Fremdbewegung identifiziert wird, hat die sie keinen
Eigenwert mehr.
Aufenthalt in der Wildnis verlangt, in
Eigenbewegung dort hinzukommen. Geht das nicht, muss ich auf diese Begegnung
verzichten.
Eigenbewegung ist eigene Bewegung, auch dessen
Produkte. Das ist meine Wanderung.
Die Theorie der Eigenbewegung führt zwangsläufig zur
praktischen Anerkennung des großen Wertes der Eigenbewegung.
Der eigene Tod ist vielleicht die „größte“
Eigenbewegung.
Im Modus der Aktivität „Eigenbewegung“ verändert
sich die Umwelt subjektiv.
Mechanische Bewegung versus. lebendige Bewegung.
Der „Springende Punkt“ (schon bei Hegel) ist der
Beginn der Eigenbewegung.
Zu Fuß oder mit dem Auto ein Ziel zu erreichen, ist
vom Antrieb grundverschieden, obwohl im Ziel identisch.
Eigenbewegung hat viel mit
Würde
(aufrechter Gang) zu tun, auch, weil man sie nicht kaufen kann – im
Gegensatz zur Fremdbewegung.
Die klassischen Griechen hatten für die Eigenbewegung
eine eigene Formulierung, nämlich den der intrinsischen Bewegung. Mit
der Aufgabe dieser Bewegung und der Verabsolutierung des extrinsischen
Bewegung und der Verabschiedung des Begriffs des telos, hat der Begriff und
Sache der Eigenbewegung keine Existenzberechtigung mehr
Statt „körperlich“ sollte man besser „eigenbewegt“
sagen, denn der lebendige Körper ist immer ein sich Bewegender.
Ich esse, atme, singe usw. ohne Fremdenergie, sondern
aus reiner Eigenbewegung.
Eigenbewegung bejaht Widerständlichkeit,
Autofahrer und überhaupt Motorennutzer lehnen sie ab.
Die Eigenbewegung kann man entweder als Begriff
beschreiben oder als eine Form der Erfahrung interpretieren.
Ideal: Der Körper muss im Geist, und der Geist
im Körper wirksam sein.
In einer aufwendigen Eigenbewegung durchlebt man oft
die Phasen: Vorfreude-Freude-Müdigkeit-Freude.
Eigenbewegung hat immer auch eine emotionale und
geistige Dimension.
Ich erweitere meinen Eigenbewegungsradius nicht
unnötig durch Fremdenergie.
Sie lebt fast ausschließlich in einer hermetisch
abgeriegelten Fernsehwelt, er durchfährt (wortwörtlich) in einem hermetisch
von der Außenwelt abgeriegelten Auto Städte und Landschaften. Im ersten Fall
finden keine Originalbegegnungen statt, in zweiten Fall nur am
Ausgangs- und Zielort.
Eigenbewegung braucht in der Regel mehr Zeit als Motore
–aber das muss kein Nachteil sein.
Sils, Fextal, die Isola und die zugefrorenen Seen sind
für uns Regionen der Eigenbewegung und zur Reflexion.
Je größer der Durchmesse des bereisten Gebietes ist,
desto dünner bzw. leerer werden die Erfahrungen und das eigentliche Ich.
Man muss mit seinem Körper, Geist und Seele auch in der Bewegung achtsam
umgehen.
Eigenbewegung führt zum Ichbewusstsein und zur
Ichstärkung. Sprechen ist übrigens auch eine Eigenbewegung.
Wandern ist eine ideale Eigenbewegung, weil in ihr
Mensch und jeweilige Umwelt gleichwertig sind.
Ich laufe bei klirrender Kälte ohne Mantel zum
Nachbarn. Ich friere, aber zu Hause fühle ich mich ein Stück wie
neugeboren.
Fremdbewegung sollte man als ein Symbol nehmen,
das auf die Möglichkeit der Eigenbewegung verweist. Da aber die
Fremdbewegung nicht als ein Symbol erkannt wird, das auf die Möglichkeit
der Eigenbewegung verweist, hat diese es so schwer.
Lesen ist Eigenbewegung, elektronische
Unterhaltungsmedien entsprechen Fremdbewegung, weil hier Fremdenergie
(metabolische Energie) die Hauptarbeit verrichtet.
Eigenbewegung verlangt Verantwortung für sich
selbst und der Umwelt, FB besteht aus Abwesenheit von Verantwortung für
diese Bereiche.
Das Kapital, das heute überwiegend das Bewusstsein
leitet, hat kein Interesse, die Eigenbewegung irgendwie zu fördern.
Eigenbewegung hat es in Zeiten des Konsumkapitalismus sehr schwer.
Übernahme durch die Künstliche Intelligenz. Eine
ganze Reihe von
Forscherinnen und Forschern, darunter die
US-Autorin und -
Wissenschaftlerin Siri Hustvedt, glauben an das
Konzept des
“Embodiment”. Demnach setzt menschliches
Bewusstsein einen Körper
voraus – Hände, Arme und Beine also. Mit
letzteren gehen wir durch die
Welt. Eine alltägliche Erfahrung, die gar nicht
so alltäglich ist.
Gehen ist ein großartiger Weg, den eigenen Geist
zu aktivieren und auf
neue Gedanken zu kommen. “Nur die ergangenen
Gedanken haben Wert”,
so sah das Friedrich Nietzsche. In “Unterwegs -
eine kleine Philosophie des
Gehens” beschreibt Frédéric Gros die täglichen
Spaziergänge Immanuel
Kants durch Königsberg, ohne die der Philosoph
nicht auf all das
gekommen wäre, was er uns überliefert hat. Er
schreibt auch darüber, wie
Gandhi das Gehen als Ausdruck politischen
Widerstands verwendet hat.
Für den norwegischen Autor Tomas Espedal ist
Gehen die “Kunst, ein
wildes und poetisches Leben zu führen” (Quelle
mir nicht bekannt).
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